Inhaltsverzeichnis
1. Zeitarbeit - was ist das?
Hinter dem Begriff verbirgt sich ein ganz einfaches Konzept: Zeitarbeit beschreibt ein Anstellungsverhältnis, bei dem der Arbeitnehmer fest bei einem Personaldienstleister angestellt ist, statt direkt beim Arbeitgeber und in dieser Anstellung an andere Unternehmen ausgeliehen wird. Dabei werden die Beschäftigten in unterschiedlichen Branchen eingesetzt. Die entleihenden Unternehmen nutzen Zeitarbeiter in der Regel, um vorübergehenden Personalbedarf abzudecken, etwa in Fällen wie Auftragsspitzen, saisonalen Schwankungen, Urlaubsvertretungen oder Projekten. So können Zeitarbeitsfirmen Unternehmen Flexibilität bieten, da sie Arbeitskräfte nach Bedarf einstellen können.
2. Beschäftigungsverhältnis
Statt den Arbeitsvertrag direkt mit dem Arbeitgeber abzuschließen, wird dieser stattdessen zwischen einem Zeitarbeit-Unternehmen und der Arbeitskraft abgeschlossen. In Folge dieser Dreiecksvereinbarung kann die Zeitarbeitsfirma ihre Arbeitskraft an Unternehmen „verleihen“ und regelt, wie und bei welcher Firma der Mitarbeiter eingesetzt wird. Dieser Prozess, auch als Arbeitnehmerüberlassung oder Leiharbeit bezeichnet, unterliegt klaren rechtlichen Bedingungen.
3. Festanstellung bei Personaldienstleistern
Nachdem der Mitarbeiter einen Vertrag mit einem Personaldienstleister abgeschlossen hat, regelt der Dienstleister hauptsächlich, wo und wie lange die Arbeitskraft bei einem anderen Unternehmen eingesetzt wird. Sobald eine Firma das Profil des Kandidaten interessant findet und ihn einsetzen möchte, kann der Dienstleister den Mitarbeiter dem Kunden überlassen. Dabei muss dem Arbeitnehmer schriftlich mitgeteilt werden, wenn ein Wechsel des Unternehmens erfolgen soll.
4. Rechte als Zeitarbeitnehmer
Grundsätzlich haben Zeitarbeiter genau die gleichen Rechte wie alle anderen Arbeitnehmer, auch wenn viele Mythen das Gegenteil behaupten. Wie bei einer normalen Festanstellung werden Arbeits- und Urlaubszeiten, Sozialleistungen, Krankheitstage und Lohnabrechnung mit dem Arbeitgeber, also dem Personaldienstleister, geklärt. Zusätzlich gelten die Bestimmungen des Equal Treatment und Equal Pay. Das Recht auf „Equal Treatment“ sorgt dafür, dass Zeitarbeiter die gleiche Behandlung wie andere Stammmitarbeiter erfahren. „Equal Pay“ garantiert, dass dem Arbeitnehmer nach neun Monaten ununterbrochener Anstellung beim Entleiher der gleiche Lohn und die gleichen Zusatzleistungen wie Festangestellten zustehen. Übrigens: in diesem Artikel haben wir sieben Mythen für euch aufgeklärt.
5. Vorteile der Zeitarbeit
- Erfahrungen und Kenntnisse sammeln
Die Zeitarbeit erlaubt es Arbeitnehmern, in unterschiedlichen Unternehmen und Branchen zu arbeiten, um Erfahrungen zu sammeln und neue Fähigkeiten zu erwerben. - Faire und sichere Bezahlung durch Tarifverträge
In vielen Zeitarbeitsunternehmen gelten Tarifverträge, durch die eine gerechte Bezahlung gewährleistet wird. - Einfacher Bewerbungsprozess
Dank des großen Netzwerks an potenziellen Arbeitgebern läuft der Bewerbungsprozess in Zeitarbeitsbranchen meist schneller ab. - Direkte Betreuung durch den Personaldienstleister
Bei Fragen, Anliegen oder Problemen profitieren Mitarbeitende von der direkten Betreuung und Zuverlässigkeit eines Ansprechpartners. - Gute Chancen auf Festanstellung
Wenn der Mitarbeiter den Arbeitgeber von seinen Fähigkeiten überzeugt, dient die Zeitarbeit sehr häufig als Sprungbrett für eine Festanstellung.
6. Berufsgruppen in der Zeitarbeit
Egal ob Fachkraft oder ungelernter Arbeitnehmer – in der Branche der Arbeitnehmerüberlassung können alle Arbeitskräfte eingesetzt werden. Dazu bietet diese Art der Anstellung Angestellten die Chance, Berufserfahrungen oder weitere Qualifikationen zu erwerben und so wertvolle Erfahrungen und Kenntnisse zu sammeln.
Besonders häufig vertreten in der Zeitarbeit sind folgende Branchen:
- Mechatronik
- Elektronik
- Schlosser
- Verwaltung & Organisation
